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Wer soll die Schlagzeile bekommen?

Aschaffenburg. Zum Saisonabschluss ist es Tradition nach Aschaffenburg ins Stadion an der Schönbuschallee zu reisen.

In diesem Jahr war auch ein Team der Leichtathletikabteilung des TSV 05 Remsfeld dabei, um beim Werfer- und Läufermeeting an den Start zu gehen. Fünf Sportler, 14 Starts und richtig gute Leistungen, darunter bei jedem mindestens eine persönliche Bestleistung

Auf der Heimfahrt im Bus und danach beim gemeinsamen Essen in einem Homberger Restaurant drehten sich die Gespräche um das an diesem Tag Erlebte. Die Leitfrage lautete: „Wer soll die Schlagzeile im Bericht zu diesem Wettkampf bekommen?“ Welches Erlebnis hat den Tag geprägt?; welche Leistung konnte hervorstechen?

Wir haben viel erzählt und hätten getrost auch noch den gesamten Abend gemeinsam im Lokal verbringen können, ohne einen Favoriten für diese Schlagzeile zu finden. Erstaunlich wie viele Geschichten so ein Wettkampf hervorbringen kann.

Die beste Einzelleistung lieferte Matheo im Speerwurf der M13 ab. Für seine Würfe erntete das Talent aus Allmutshausen mehrfach Szenenapplaus im Stadion. Jedes Mal wenn er an der Reihe war schauten alle zu und applaudierten. Vor allem nach den 33,96 Metern im vierten Versuch, mit dem er von Platz 28 bis auf Rang 6 der Hessischen Bestenliste vorrücken konnte. Matheo hatte bereits in Erfurt, Bebra und Frankenberg super weit geworfen. Aber zum Saisonende steigerte er sich nochmals um 6 Meter und gilt nun auch als mega Speerwurftalent.
 

Für die Schlagzeile kommt aber auch Leonie Ostermüller in Frage, die im Hammerwurf endlich wieder locker über 30 Meter weit werfen kann und damit unterstreicht, dass sie zurecht die drittstärkste Nachwuchswerferin in Hessen ist. Beeindruckend wie selbstbewußt Leonie diesmal zu Werke gegangen ist. Sie hat sich von Versuch zu Versuch gesteigert, jeder Wurf kam sicher raus aufs Werferfeld und am Ende wurde Leonie mit ihrem zweitbesten Wettkampfergebnis belohnt. Ähnlich wie Lilli Lange, die mit dem 2 Kilo Hammer (37,48) nur 2 Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung bliebt, aber einen knallharten Wettkampf ablieferte. Selten wurde von einer jungen Athletin so viel Mut und Risikobereitschaft aufgebracht wie an diesem Tag. Nach vier Volltreffern ins Netz pfefferte Lilli auch im anschließenden Wettbewerb mit dem 3 Kilo Hammer 5 Versuche volle Kanne und mit vollem Risiko in die strapazierten Fangzäune der Werferanlage. Dieses Draufgängertum ist eine Herausforderung für den Trainer, aber zugleich ein richtig mutiges Zeichen für die Zukunft.

Einen ganz anderen Akzent würde Selina Bruckner mit Ihrer Schlagzeile setzen. Auch sie hätte eine schlagende Überschrift verdient, denn sie stellte sich der Konkurrenz im 600 Meter Rennen. Einer selten gelaufenen Distanz, die zwischen Langsprint und Mittelstrecke einzuordnen ist und von Selina in 2 Min und 20 Sekunden zurückgelegt wurde. Beeindruckend schnell und mit Blick auf das sich anbahnende Lauf- und Mittelstreckenteam in unserem Verein, ein wertvolles Zeichen.

Zu guter letzt haben wir mit unserem Neuzugang Ammar Barakat einen weiteren Kandidaten für die Schlagzeile. Ammar lernt schnell, hat Kraft, Mut und Talent. Deshalb ist er in der Lage bereits jetzt im Hammer- und Diskuswerfen an den Start zu gehen, um vorn mitzumischen. Genauso wie im Kugelstoßen (4 Kilo), wo er gleich im ersten Wettkampf mit 8,80 Metern ein echtes Ausrufezeichen setzen konnte. Gemeinsam mit Matheo werden die beiden im anstehenden Wintertraining die Basis für ein Jungs-Team beim TSV 05 Remsfeld legen.
 

Trotz dieser kleinen Geschichten aus Aschaffenburg haben wir für diesen Wettkampfbericht immer noch keine Schlagzeile festlegen können. Das verschieben wir dann auf den nächsten Wettkampf, zu dem neben den hier genannten Athleten dann auch weitere Sportler der Trainingsgruppe mitkommen werden. Die Gruppe macht Spaß, wir freuen uns auf die nächste Trainingseinheit am Montag, in der weitere Geschichten erzählt und ganz neue für die kommende Saison vorbereitet werden. Wer Lust hat dabei zu sein, ist ganz herzlich willkommen.