Kassel. Das traditionelle „Abwerfen“ fand in diesem Jahr am 26. Oktober im Kasseler Auestadion statt und wurde vom SAV Kassel unter der Leitung des Bezirkssportwarts Peter Hartung als Dreikampf (Hammer-, Gewichtwurf, Steinstoßen) organisiert und durchgeführt. Peter hatte ein Händchen mit dem Wetter, denn der Dauerregen machte während des Wettkampfes tatsächlich eine 2-stündige Pause.

Während der Regenpause purzelten die persönlichen Rekorde am laufenden Band. Die 8 Starter vom TSV 05 Remsfeld schafften sage und schreibe 21 neue Bestleistungen (von 32 möglichen). Die gute Form zeichnete sich bereits während der zurückliegenden Wochen im Training ab. Die Trainingsgruppe ist „gut drauf“, hat Spaß im Training und funktioniert als Team geradezu vorbildlich. In so einer Atmosphäre lassen sich alle mitreißen.

Die U14 Mannschaft mit Zina Taleb, Mia Schade und Lilli Lange hat nicht nur den Hessen- (4868), sondern sogar den Deutschen Rekord (5226) geknackt und fast 200 Punkte mehr gemacht (5423!!). Mit dabei auch Leonie Ostermüller, die erneut einen konstanten Wettkampf hinlegte und in allen drei Disziplinen ganz nah an ihre Bestleistungen herankam. Es war beeindruckend wie die vier Schulkameradinnen sich gegenseitig unterstützt und motiviert haben. Jeder hatte in mindestens einer Disziplin mal einen Zittermoment. Bei Lilli war es das Hammerwerfen, wo die ersten 3 Versuche krachend im Netz landeten und der vierte mit viel Risiko als neue Bestleistung bei 38,10 Meter herunter kam. Mia brauchte das Hammerwerfen um sich richtig in Stimmung zu bringen. Sie haute dann im Gewichtwurf mit 16,80 Metern so richtig einen raus und verbesserte ihre bisherige Hausmarke um mehr als einen Meter. Bei Zina zitterten alle im Steinstoßen gemeinsam mit. In den ersten drei Versuchen blieb sie hinter ihren hoch gesteckten Erwartungen zurück. Zeitgleich glich Mia das Punktekonto unseres U14 Teams mit einer neuen Bestleistung (7,83) wieder aus, so dass Zina schließlich im letzten Versuch alles auf eine Karte setzte und ihren mutigen Anlauf nach dem Stoß gerade so noch abfangen und gültig halten konnte. Der Lohn war auch hier mit 6,36m eine neue Bestleistung. Genau einen Meter mehr als beim bisherigen Rekordstoß am 14. September in Niederselters.

Im Sog dieses großartigen Teamerfolges konnte Lilli Lange dann nochmal über sich hinauswachsen. Mit dem letzten Versuch im Steinstoßen (10,05 Bestleistung) ist es ihr noch gelungen den Hessenrekord der U14 im Dreikampf um 14 Punkte zu verbessern. Der steht jetzt bei 2276 Punkten. Der alte Rekord hatte 22 Jahre bei 2194 Zählern Bestand, wurde erst vor 3 Wochen von Amelie Rumpf aus Niederselters auf 2262 verbessert und wird jetzt von der THS Schülerin aus Nenterode gehalten. Für diese Leistungssteigerung waren 3 neue Bestleistungen notwendig: 38,10 im Hammerwerfen, unglaublich starke 21,10 im Gewichtwurf (mit neuer Technik) und eine weitere Verbesserung im Steinstoßen auf nunmehr 10,05 Meter.

Nebenbei hat die U16 Mannschaft (mit Lilli, Felicia und Ogi) mit 4471 Punkten auch noch ein sehr gutes Teamergebnis erzielt, mit dem die Mädels derzeit Platz 7 in Deutschland belegen! Felicia Miller hat in ihrem ersten Dreikampf promt wichtige Punkte beigesteuert und Ognjana Vicovac konnte vor allem im Steinstoßen (6,29m) überzeugen. Lilli hat sich für diese Teilnahme hochmelden lassen und hat nebenbei noch einen neuen Bezirksrekord im Hammerwurf mit dem 3 Kilo schweren Gerät (33,60m) aufgestellt.

Die beiden Jungs im Team haben sich tapfer geschlagen. Ammar Barakat hat ebenfalls seinen ersten Dreikampf absolviert und beeindruckte mit starken 25,75m im Hammerwurf und 9,44 im Steinstoßen (je 5 kg). Im Gewichtwurf hatte er nach einem guten ersten Versuch (13,42) Pech, denn die nächsten drei Versuche verfehlten allesamt haarscharf den Sektor. Matheo Brand absolvierte seinen letzten Dreikampf in der M 13 und kann auf ein überaus erfolgreiches Jahr zurückblicken.

Es lief also alles rund, die 8 Sportler aus Remsfeld haben sich gegenseitig unterstützt, getröstet, motiviert und sich bei jeder Bestleistung mit- und füreinander gefreut. In dieser Stimmung wurde das schlechte Wetter gar nicht so richtig bemerkt. Die Sportler haben sich mit dem nassen Wurfring und der rutschigen Anlaufbahn arrangiert und wieder einmal ihr Bestes gegeben. Wer Lust hat bei uns mitzumachen ist jederzeit herzlich willkommen.